Mediation dient der Bewältigung von Konflikten, die erlebt werden im Zusammenhang mit einzelnen Personen, etwa in der Partnerschaft, im Freundeskreis, im Berufsleben, in der Familie etc. und ebenso im Kontext von Gruppen, die miteinander Schwierigkeiten haben. Auch hier kann das private Umfeld betroffen sein (Familie und Freundeskreis) oder Interessengemeinschaften (Initiativen, Vereine, Verbände) oder Ihr beruflicher Bereich (Teams, Arbeitgeber, Arbeitnehmer) und viele mehr.
Konflikte können mehrere Eskalationsstufen erreichen, angefangen mit Meinungsverschiedenheiten und Spannungen hin zu Verhärtungen, Polarisierungen, Drohungen usw.
Der Belastungsgrad wird unterschiedlich erlebt, aber wenn die Aussicht auf Lösungen immer weiter in die Ferne rückt, ist die Tragbarkeit von Konflikten beizeiten nicht mehr gegeben. Vertrauen und Glaubwürdigkeit scheinen verloren, die Betroffenen und Beteiligten haben unter Umständen schon „viele Federn gelassen“.
Ein Mediationsprozess hat mehrere Stufen. In einer hochbelasteten Situation versuche ich, mit Empathie und Allparteilichkeit einen Raum zu schaffen, in dem Sie Ihre Konflikte und Auseinandersetzungen darstellen können ohne Sorge haben zu müssen, diesbezüglich bewertet und beurteilt zu werden. Die Betroffenheiten, Beweggründe, Motive, Interessen, auch die damit verbundenen Gefühle dürfen zum Ausdruck kommen ohne Gesichtsverlust. Selber gesehen und gehört zu werden und auch den anderen Menschen zu hören und zu sehen, soll mit Sorgfalt und „auf Augenhöhe“ geschehen. Einerseits können Deutungen und Spekulationen aufgelöst, Fehlinterpretationen aufgeklärt und Missverständnisse behoben werden, aber auch Gemeinsamkeiten können aufgedeckt werden. Andererseits verstehen die Beteiligten besser, „wie die/der andere tickt“, warum jemand wie handelt, was sie oder ihn „umtreibt“.
Die eigenen Licht- und Schattenseiten kennen wir manchmal schon gut, mitunter werden sie uns erst im Verlaufe einer Auseinandersetzung deutlich. Die Mühe, die es uns selbst bisweilen „kostet“, die eigenen Schattenseiten anzuerkennen, die Geduld, die wir brauchen, um etwas an uns zu verändern, wollen wir dem anderen auch zugestehen. Indem wir Güte mit uns selbst üben, können wir zugleich gütiger gegenüber Anderen sein.
So entstehen neue Möglichkeiten, um scheinbar Unvereinbares doch auf einen neuen Weg zu bringen, Kompromisse und Entgegenkommen anzubieten, Ideen zu entwickeln, obwohl Sie vorher gedacht haben mögen, dass die Situation nicht zu lösen sei.
„Jenseits von richtig und falsch gibt es einen Ort, dort treffen wir uns.“
Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (persischer Dichter, 13. Jh.)